Das Programm

Die böse Mutter

Anna Brüggemann und Katja Lange-Müller über die Frau, die uns alles vermiesen kann

Darf eine Tochter nicht glücklicher sein als ihre Mutter? Dieser Frage geht Anna Brüggemann („Trennungsroman“) mit ihrem neuen scharfsinnigen Buch Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen nach. Sie erzählt von Mutter Regina, die ihre Zuneigung beklemmend ungleich verteilt. Denn während Tochter Antonia alle Erwartungen konsequent unterläuft, erfüllt Tochter Wanda alle in sie gesetzten Wünsche. Katja Lange-Müller („Böse Schafe“, „Drehtür“) hat mit Unser Ole ein meisterhaftes Kammerspiel über drei Frauen geschrieben, die von ihren Müttern nicht geliebt wurden und von denen zwei nun eine schicksalhafte Gemeinschaft am Rande der Gesellschaft bilden. Nach und nach entblättern sich ihre Familiengeschichten, ihre Biografien, ihre seelischen Verletzungen.

Die Autorinnen sprechen mit Maike Schiller über die lebenslange Sehnsucht nach Zuneigung, über Lebenslügen und vererbte Gefühlskälte und natürlich über die große literarische Kraft dysfunktionaler Familien.